Fliege Cuba und andere Abenteuer oder Wie ich lernte, einem Bücherfreund die Augen für das wahre Leben zu öffnen und den Bombenanschlägen dieser Welt aus dem Weg zu gehen
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„Obwohl Schopenhauer-Adept und buddhistisch orientierter Weltbürger erschlägt Bibliothekar Gottfried, geplagt von einer frechen Fliege, das lästige Insekt. Das Schicksal rächt sich sofort: ‚Fliege’ inkarniert sich immer wieder und erweist sich als der permanente Begleiter und Kommentator seines Lebens, der ihm oft keine Ruhe lässt und seine Geschichte mit satirischen Bemerkungen versieht, wenn er das Leben Gottfrieds in verschiedenen Episoden Revue passieren lässt. Niemand würde hinter der Fassade des zurückgezogenen „Büchersammlers Gottfried“ ein bewegtes und wechselhaftes Leben vermuten: Jugend und Seefahrt mit einigen Abenteuern, Landung und Leben auf einer südlichen Insel, Tod und Beerbung seiner Mutter, einer exilierten Künstlerin, Beziehung zu einer Exil- kubanerin, Besuch auf Kuba und Rückkehr an den Nordseestrand seiner Jugend- erlebnisse. Dort arbeitet er an einem geheimen Plan für die Zeit „nach dem großen Krach“ und dem Versagen der elektronischen Systeme und verharrt in Vorbereitung seines künftigen Lebens auf Kuba – ein bewusst geplantes politisches Experiment. Soweit kommt es nicht. Die politischen Verhältnisse erweisen sich nach ersten Hoffnungen mehr als problematisch. In Kuba wird ein Regimewechsel eingeleitet, und ganz Europa wird in einen bisher nicht für möglich gehaltenen Ost-West-Krieg verwickelt. G. zieht sich fürs Erste wieder in seine Bücherwelt und in die Bibliothek des benachbarten Klosters zurück, um sich geistig gegen den drohenden Weltunter- gang zu wappnen. Vielleicht gelingt den Beteiligten (Gottfried und seinen beiden Lieben, der Kubanerin und der Äbtissin des Klosters) noch, einen alternativen Plan zu ent- wickeln, und vielleicht gelingt es Gottfried und seinen Freunden, das Leben noch einmal uneingeschränkt zu genießen. Ein Roman in der Tradition der E. T. A. Hoffmannschen Erzählungen, der sich nicht scheut, auf die Gegenwartsprobleme zwischen Kriegspolitik und Friedenshoffnun- gen einzugehen. Abtauchen in die Abgeschiedenheit von Bibliotheken oder sprin- gen von Insel zu Insel, wo man meint, dass das Leben noch erträglich ist, und die Pläne der aktuellen Geostrategen noch nicht greifen. Diese wiederholten Fluchtversuche erweisen sich als die untergründige Lebenslinie des Bibliothekars Gottfried. Sie wird beobachtet und kommentiert von „Fliege“, seinem geflügelten Begleiter, der ihn von Jugend an bei allen Abenteuern und Seitensprüngen beobachtet. Am vorläufigen Ende ihrer Reisen bleibt dem ungleichen Paar die Frage, auf welche Weise man den Machenschaften der Bombenleger entkommen kann. Eine satirischer Roman, in der auch die Tiere zu Wort kommen, besonders dann, wenn den Menschen der Verstand ausgeht.