Der Weg der Sklaven
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Perro Viejo starrte auf die halb geöffnete Tür. Eine kalte Brise durchfuhr sein Hemd. Ihn schauderte. Was hatte er nur getan? War er verrückt geworden? Das kleine Mädchen würde sich nicht selbst verteidigen können. Beira hatte ihm Aísa anvertraut, aber er hatte nur an seine eigene Sicherheit gedacht, er hatte sie weggeschickt – in die Nacht, in die Angst, zu den Spürhunden und in den sicheren Tod… Perro Viejo war sein ganzes Leben Sklave auf der Zuckerrohrplantage gewesen. Er war alt und müde; oft überfielen ihn Erinnerungen an frühere Zeiten. Manchmal stellte er sich sogar seinen eigenen Tod vor. Oder zumindest, dass er abhauen würde, ganz weit weg. Aber dann schlägt Beira vor, dass sie Aísa, einem zehnjährigen fortgelaufenen Sklavenmädchen, helfen zu fliehen. Mit Perro Viejo ist Teresa Cárdenas Angulo, selbst eine Nachfahrin von Sklaven, ein bewegender Roman und eine bissige Kritik an der Unmenschlichkeit der Institution der Sklaverei gelungen. „Perro Viejo fürchtete die Hölle nicht – er hatte schon immer in ihr gelebt.“ 1886 wurde die Sklaverei in Kuba abgeschafft, aber wie überall auf der Welt, blieb der Makel der rassistischen Vorurteile und der Diskriminierung bestehen. Der Roman, der 2005 den Preis des Casa de las Américas gewonnen hat, ist tief bewegend. Der Preis ist die höchste literarische Auszeichnung, die im Lande verliehen wird, und hat auch in der gesamten spanischsprachigen Welt große Bedeutung. Teresa Cárdenas Angulo wurde 1970 in Matanzas, Kuba, geboren. Sie ist eine preisgekrönte Schriftstellerin, Geschichtenerzählerin, Dichterin und Tänzerin. Sie hat den Premio David, den Preis der kubanischen Literaturkritik, und den Preis des Casa de las Américas gewonnen. Sie lebt mit ihren drei Kindern in Havanna, Kuba.