Nanikis Rache im Land der Apartheid
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Ich erkannte meine Frau Naniki nicht wieder. Sie, die stets stolz, anmutig und zuversichtlich war, war in sich zusammengefallen, ängstlich, verstört. Bisher hatte sie nie über ihre Kindheit erzählt, doch was sie nun preisgab, ließ mich zutiefst erschauern. Ihr Vater war vor ihren Augen ermordet worden, als sie noch ein Kind gewesen war. Jetzt hatte sie den Mörder erkannt. Und dieser war ihr nun auf den Fersen, denn eine Zeugin für sein Verbrechen bedeutete für ihn eine Gefahr, die er umgehend aus dem Weg räumen wollte. Ich war in Südafrika Baustellenleiter für eine deutsche Firma, die für die Trockenkühlung eines im Bau befindlichen Kraftwerks tätig war, während Naniki als Kosmetikerin für eine französische Firma arbeitete. Dass meine Baustelle 400 km entfernt mitten im afrikanischen Busch an der Grenze zu Botswana lag, wurde nun zu einem Problem, weil ich oft mehrere Tage zusammenhängend auf der Baustelle verbringen musste. Naniki würde dann allein sein, ausgerechnet jetzt, wo sie zur Zielscheibe geworden war. Doch meine Frau schmiedete einen Plan. Sie hatte als Kind ein Versprechen gegeben, dies wollte sie nun einlösen – das Versprechen der Rache. Ein autobiografischer Roman.