Mir träumte von meiner Kindheit
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Vorwort Als genuiner Lyriker gehört Aleksander Nawrocki zu den herausragenden Autoren Polens. Ausgehend von autochthonen Erlebnissen und Empfindungen seiner Kindheit in der wenig erschlossenen Landschaft des kurpischen Landstrichs der Nordpolnischen Tiefebene ist er mit seiner Dichtung und seinem Wirken zu einer Autorität geworden, die den Diskurs zwischen Völkern und Ethnien initiiert und Traditionen wie den durch die UNESCO initiierten Welttag der Poesie sowie den internationalen Warschauer Herbst der Poesie. Es ist längst an der Zeit, Nawrockis Stimme auch im deutschen Sprachraum vernehmbar werden zu lassen. Neben ausgesprochen bildhaften Texten, die Kindheit und Landschaft vor Augen führen, berührt seine Lyrik in der Regel die Bereiche von Ethik, Religion, Geschichte, Literatur und Kunst. Eindrucksvoll rückt er seine Erinnerungen ins Bild: „Mir träumte / von meiner farbenfrohen / und dornigen Kindheit: / den Resten der Okkupation, / den Märchen – ragend aus einer Palme / vor Ostern. / Ringsum erschienen die Felder / ernsthaft wie Gott / und leicht wie die Hasen.“ („Ein Traum“) – In diesem Kontext stimmt Nawrocki oft auch das Hohelied auf die Liebe und auf die Frau an. – „Du bist der Frühling meiner felsigen Heimat, / du bist die Frucht, deren Aroma die leeren Grotten durchdringt / und den Gedanken befiehlt, zwischen beiden Polen zu wandern.“ („Drei Gesänge des Orpheus“) – Auch kritische Töne sind nicht selten zu hören. „Ihr sollt euch nicht wie die Politiker streiten. / Sie streiten nur scheinbar, / und ihr bis auf den Tod.“ („An die Dichter“) Peter Gehrisch