Wenn der Maibaum Trauer trägt
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Franz Hopfer war ein übler Bursch gewesen. Aber umbringen hätte man ihn wohl nicht dürfen! Wonnemonat Mai. Zeit des Flieders, der Kirchenfeiertage und der Pfingstrosen. Zeit des Maibocks und des Maibaums, Sinnbild für alles Werden und Fruchttragende. Auch in Neiselbach muss ein solcher rot-weiß bebänderter Kranz noch am dreißigsten April auf der Wiese vor dem Pfarrhaus aufgestellt werden. Nachtwache ist angesagt. Denn nur in der Walpurgisnacht und der Nacht vor dem Pfingstsonntag darf der Baum von Dorffremden gestohlen werden. Föhn mischt sich in die Nachtluft, nimmt der Bergluft ihre Schärfe. Ausgiebig wird dem Wein zugesprochen, die meisten wanken nach Hause, zurück bleiben Lukas und Hans, um den Baum zu bewachen. Bedauerlich, dass auch sie einschlafen. Denn der nächste Morgen enthüllt Grimmiges. Gefällt liegt der Maibaum auf der Wiese. Ein Trauerbaum muss für diesen Mai nun aufgestellt werden, der Kranz mit schwarzen Trauerbändern umwickelt. Nicht das einzige Unglück! Denn unter dem Maibaum liegt überdies ein Toter. Da könnten einem einige Täter oder gar Gründe einfallen.