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Der »uralte« Herbert Lederer (Eigendefinition, S. 37) kann gar nicht alt genug sein, um sich nicht immer noch mit großer Energie zu Wort zu melden. (…) Und so haben wir einen altersweisen und beherzt zu vielen Angelegenheiten, Situationen und Haltungen Stellung nehmenden, also einen »typischen« Lederer vor uns: bunt Gemischtes der Form nach (Aphoristisches, Gereimtes, Gezeichnetes) und natürlich besonders auch inhaltlich (Kunterbuntes aus allen Lebensbereichen, ganz wenig vom Theater). Wie üblich hält Lederer mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, sondern stürzt sich mit seiner nach wie vor unermüdlichen Energie auf fast alles, was ihm in den Sinn kommt, was er anprangern will, was ihm gefällt und was ihm einfach Spaß macht. Sehr oft sind das die Bereiche des Alltags, der kleinen Begebenheiten aus Vergangenem und Gegenwärtigem – doch noch immer mit dem Blick auf das, was noch kommt (»das hat güte«). Die Leserinnen und Leser halten ein Bändchen vor sich, das sich nicht einfach von vorne nach hinten lesen lässt (das natürlich schon auch), sondern vielmehr zum Schmökern, zum Innehalten und zum Nachdenken, zum Zu- und Ablehnen, zum Schmunzeln einlädt. Wenn zum Beispiel von einem Vortragenden die Rede ist, der sich ungeheuer vorbereitet und dem dann letztlich keiner zuhört, dann spürt man die Ironie des Verfassers, die ihm nach wie vor in hohem Maße zu eigen ist. (Peter Wildner)