Lyrik mit Gänsefüßchen
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Was wir heute an moderner Lyrik finden, ist oft reine Prosa, in der nach etwa drei Sekunden - das entspricht dem Arbeitsrhythmus unseres Gehirnes - ein Vers beendet wird. Damit dieser Zeilenumbruch dann als etwas Hochintellektuelles verkauft werden kann, nennt man das Enjembement. Volker Maaßen traut sich einfach, wieder einen Griff in die alte Formenlehre zu tun und dort den Reim und den Rhythmus herauszuzerren. Nur leiern darf das Gedicht nicht. Komisch dagegen sollte es schon sein, ohne zu sehr ins Kalauerige abzugleiten. Dazu benutzt er einige Tipps, die ihm Robert Gernhardt vor über 20 Jahren beibrachte und da Maaßen in Hamburg wohnt, nennt er diese Lyrik nicht mehr, wie Gernhardt die „Neue Frankfurter-„, sondern die „Neue Hamburger Schule“. Reim und Rhythmus sollten schon streng sein, wenn sie nicht gerade chaotisch daherkommen. Ein Tabubruch, z. B. ein Neger darf uns schon mal begegnen. Naja, kurz sollte das Gedicht sein, damit es, wie schon oben erwähnt wurde, nicht ins Leiern kommt. Und es sollte den Leser auf irgendeine Art bewegen.