Ein Morgen am See
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Ein Morgen am See Der Morgen ist noch kühl Kein Lüftchen weht Und wie ein Spiegel liegt der große See Und über ihm spannt sich des Himmels Blau Will spiegeln sich in ihm wie eine schöne Frau Ein leichter Dunst verwehrt ihm noch die Sicht Doch er muss warten, bis das Tageslicht Den Schleier wegzieht von dem Silbergrau Im Westen steht noch blass der Silbermond Er hat die Nacht erhellt mit seinem milden Glanz Hat Liebende belauscht, jetzt muss er gehen Und kann nicht warten auf der Sonne Rot Zieht weiter jetzt in dunklere Gefilde Wird über andren Ländern, andren Liebespärchen stehn Und niemand wird erfahrn, was er gesehn Doch dann im Osten, an des Ufers Saum Färbt sich der Himmel rosarot Und auch der See, ein rosaroter Traum Durch ferner Pappeln Zweige taucht jetzt auf Die Sonnenscheibe flammend rot Steigt höher jetzt, beginnt zu glühn Und an des Horizontes Saum Verwandelt sich die Welt In einen goldnen Traum Und wie verzaubert seh ich zu Ein Schwan, schneeweiß und stolz, zieht seine Bahn Am Ufer sammeln viele Gänse sich Und immer mehr wird’s täglich geben Die Sehnsucht nach des fernen Südens Licht Weckt ein geheimnisvolles Regen. Über den See haben der Sonne Strahlen Ein breites goldenes Band gelegt Ich tauch hinein und gleit in ruhigen Zügen Glücklich hinaus, dem Feuerball entgegen