Die letzten hundert Jahre
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Der vierundzwanzigjährige Gabriel Lenz wird gedrängt, die »brotlose Kunst« des Musikstudiums aufzugeben und stattdessen Musiklehrer und vor allem Vater zu werden. Der junge Mann hat zu beidem nicht viel Neigung. Er entschließt sich zu einem ungewöhnlichen Lebensentwurf und wird Mönchsaspirant. Österreich erscheint ihm – wie ganz Europa – dekadent, überaltert, materialistisch und verlogen. Ein strammer Nazi und Geheimer Feldpolizist, ein unschuldig gebliebener SS-Mann, ein hochmusikalischer Mitläufer bei Sozialdemokratie, Heimwehr und Nazis, ein wortverliebter Versagervater, eine sudetendeutsche Heimatvertriebene, die jüngste philosophische Doktorin der Republik: das sind einige der Verwandten Gabriels, die ihre Geschichte (und damit auch jene ihres Landes) meist selber erzählen. In einem jeweils unverwechselbaren Idiolekt. Und es ist vor allem die Sprache der unverlässlichen Erinnerung, die der Autor in diesem Roman erklingen lässt.