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Pfaffenspiegel

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Das „gepfeffert polemische Werk“ von 1891 erlebte bis ins 20. Jahrhundert hinein immer neue Auflagen. Covin wurde eine oberflächliche Geschichtsklitterung vorgeworfen. Die Debatte um die Trierer Wallfahrt von 1844 und zum dort gezeigten „Heiligen Rock“ brachte ihn dazu, sein kirchenkritisches Werk zu verfassen. Es versteht sich als Abrechnung mit dem Kirchenstaat bzw. der geistlichen Obrigkeit; es stellt laut Autorenintention kein „kulturgeschichtliches Werk“, vielmehr einen Bericht über Zustände und historische Entwicklung der „göttlichen Perversion“ dar. Die unverblümte Polemik stieß auf heftige Anfeindung aus Kirchenkreisen, aber auch auf bedeutendes Interesse. So konnte bereits 1860 eine Gesamtauflage von 1,6 Millionen Exemplaren verzeichnet werden. Die hier aufgeführten Verbrechen der Kirchenoberhäupter reichen von Mord, Zuhälterei, Pädophilie bis hin zu Sodomie. Anhand der eigens propagierten und durchgeführten Ächtung sämtlicher Perversionen seitens der christlichen Kirche klärt der Autor über die eigentlichen moralischen Zustände und Begebenheiten innerhalb der Diözesen auf und verweist mehrfach auf die kapitalistische Kreativität der Gottesdiener. Als Abschluss wählte Corvin eine Erläuterung der Ohrenbeichte und deren interpretatorischen Spielraum sowie Ausführungen über Selbstgeißelung als Bestrafung. Am Ende stehen Erzählungen über sexuellen Missbrauch durch den Beichtvater.

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Pfaffenspiegel, von Corvin

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2019
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