Wintergrüen
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Winter ist blöd. Dieser Ansicht ist auch Yvonn Scherrer. Doch statt vor sich hin zu grummeln, hat sie beschlossen, dem kalten Kerl mit Worten auf den Pelz zu rücken. Gewaltfreie Kommunikation mit dem Winter. Schreiben als Medizin gegen den Winterblues. Entstanden ist ein poetischer Reiseführer für die frostige Jahreszeit. Für Wintermuffel und solche, die es nicht werden wollen. Der Winter riecht nach Schiefer und Gneis. Nach mineralischem Weisswein mit einem Hauch Moscato. Seine Kälte ist knusprig wie Chips. Sein Klang die Tannenwaldstille. Sauerkraut duftet frisch und sauber – nicht zu vergleichen mit der Ausdünstung von gekochtem Weisskohl, die tagelang gelangweilt in den Gängen hängt. Und gelobt sei Aslan, der Labrador, der die Autorin auch im Winter sicher übers Glatteis führt und sich dabei freut wie ein Schneekönig. Mit geschärften Sinnen und hellwacher Wahrnehmung erlauscht, erschnuppert und erfühlt die blinde Autorin den Winter. Natürlich nur, wenn die Nase nicht verstopft ist und die Finger nicht taub sind …