Gehen
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Jemand geht in einer ihm seit der Kindheit vertrauten »Landschaft«. Gehen / Sehen / Sich-Erinnern: Ein Wegesuchen (auch) nach ästhetischen Gesichtspunkten in einer mittlerweile von Zersiedelung, Lärm und Intensivlandwirtschaft geprägten »Landschaft«. Eine Verknüpfung von Topographie und poetischer Verdichtung. »Wer den Gegenstand anschaut, muss nicht an ihn denken; wer aber das Seherlebnis hat, dessen Ausdruck der Ausruf ist, der denkt auch an das was er sieht. Und darum erscheint das Aufleuchten des Aspekts halb Seherlebnis, halb ein Denken.« (Ludwig Wittgenstein, »Philosophische Untersuchungen«) Dem Autor geht es um das »Seherlebnis« der durch den Text begleiteten Person (= Er), das heißt um eine gesteigerte Form der Wahrnehmung, der Wahr-Nehmung von Verdrängtem, Vergessenem, von einschneidenden Veränderungen (hin zum Negativen) etc. – um das zur-Sprache-bringen diversester Aspekte, die nicht (mehr) gesehen (oder ausgeblendet) werden. Indirekt schwingt mit die Hegemonie des korrumpierten Blicks, der Verlust der sinnlichen Wahrnehmung in einer von Sekundärwelten geprägten Gesellschaft.