Spitzenkreis und Matrix
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Lebensbeschreibung des Lothar Poßner (1896-1972), ein deutscher Maschinenbauingenieur. Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Die Erziehung und Ausbildung erfolgte durch Großeltern und Tanten. Mit Primareife verließ er 1915 die Schule und wurde im Ersten Weltkrieg Soldat. Nach Teilnahme an verschiedenen Kämpfen an der Westfront kam er 1917 verwundet in englische Gefangenschaft aus der er 1919 entlassen wurde. Nach erfolgreich nachgeholtem Abitur studierte er an der Technischen Hochschule Darmstadt Maschinenbau und promovierte 1925 mit einer Arbeit auf dem Gebiete der Aerodynamik und Flugtechnik („Das Übersteigen der Normalhöhe eines Freiballons“). Seine späteren Arbeiten auf dem Gebiete der Flug- und Flugzeugtechnik, „Die Mechanik des Flugmotors“ sowie der Wärmetechnik zur „Berechnung und Gestaltung von Rauchgasvorwärmern“ erreichten früh den Ruf von Standardwerken. Mehrere Jahre widmete sich Poßner der Technik der Flugmotoren und war im Technischen Dienst der Fliegerausbildung tätig. Seine wissenschaftlichen Forschungen beschäftigten sich später intensiv mit Fragen der Kinematik und Statik und ihrer mathematischen Behandlung, so z. B. mit der elastischen Linie bei einfachen Belastungsfällen, mit Einflussgrößen in Statik und Festigkeitslehre und er entwickelte analoge Rechenmethoden sowohl für die Festigkeitslehre als auch für die Elektrotechnik. Er erkannte die Bedeutung von Matrizen und ihre Anwendung bei komplexen Berechnungen und widmete sich besonders der Ausbildung von Konstrukteuren an der Hochschule für Elektrotechnik in Ilmenau (heute „Technische Universität Ilmenau“). Hier hatte er einen Lehrstuhl als Professor mit vollem Lehrauftrag inne und leitete das Institut für Maschinenkunde bis zu seiner Emeritierung 1961.