Der Ampelgeschichtenerzähler oder Wie ich den Faschismus besiegte
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Die rechtspopulistische Partei Bürger für Berlin (BfB) mit ihrem charismatischen Spitzenkandidaten Boris von Breest wird bei der Abgeordnetenhauswahl auf Anhieb stärkste Kraft. Schon nach kurzer Zeit gelingt es von Breest, eine Koalitionsregierung zu bilden. Für den Ich-Erzähler Frank, Mitte fünfzig, hat diese Entwicklung eine unangenehme Konsequenz. Nach Jahren als freiberuflicher Übersetzer und Gerichtsreporter war er zuletzt bei einem vom Senat finanzierten Flüchtlingshilfeverein angestellt. Für die neue Regierung aber gehören die „normalen“ Berlinerinnen und Berliner in den Fokus der Politik, und „statt Milliarden für Ausländerintegration zu verschwenden“, will von Breest in Sicherheit und Soziales investieren. Mittel für Integrationsprojekte werden gestrichen. Frank verliert seinen Job, schnell ist er jedoch wieder im Geschäft: Sein alter Bekannter Stefan weiß von einigen Projekten des Senats, in die Frank sein Talent als Autor einbringen kann. Zur Erweckung einer neuen gemeinsamen Heimatidentität möchte der Regierende Bürgermeister unter anderem die persönlichen Geschichten von Berlinerinnen und Berlinern in den Stadtalltag integrieren: An jeder Ampel sollen Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer einer neuen Geschichte begegnen. Tausende von Geschichten sind zu bearbeiten, um sie in ein ampelphasengerechtes Audioformat zu bringen – und Frank avanciert zum Starautor. Die schillernde Verlegerin Alexandra ist derart begeistert, dass sie Frank ein verlockendes Angebot macht. Gemeinsam mit der Cyberlinguistin Martha van Houten möchte sie ihn für ein noch größeres Projekt gewinnen … Der Berliner Maler und Zeichner Dieter Goltzsche, der für seine künstlerischen „Entsprechungen“ zur Literatur unter anderem von Franz Fühmann, Arno Schmidt und Sarah Kirsch bekannt ist, hat die Entstehung des Ampelgeschichtenerzählers begleitet und dafür korrespondierende Zeichnungen geschaffen.