Seinerzeit
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Die Geschichte trage ich seit vielen Jahren in mir, mögen es gut dreißig Jahre sein. Sie lässt mich nicht los. Sie spielt in meiner Großfamilie und ist ein Tabu. Da wurde eine Liebe verschwiegen, die tragisch endete. Sie spielt in Kriegszeiten, spielt zwischen verfeindeten Nationen. Da streiten Individuum und Kollektiv um ihre Rechte. Was die Geschichte tragisch macht, dass es keinen Ausweg gab. Toleranz ist in Kriegszeiten unter Hochspannung. So möge ein Dorf zum Sprechen kommen, in das im Jahr 1945 noch Hunderte von verschleppten Kriegs-gefangenen hineingeworfen wurden, Ballast und lebende Schutzschilde zugleich, Menschen, die längst in alle Winde verstreut sind, während der Garten noch eine Erinnerung hütet, die es wahrlich lohnt zu erzählen. Ein tragisches Liebesdrama ist dieser Roman, und zugleich eine Geschichtschronik. Panorama und Torso in einem. Es handelt sich um Erinnerungen mit einem Kranz von Fantasie. Das Schicksal schlägt Wege vor. Die Individuen ermessen ihre Möglichkeiten. Unerwartete Kontakte verblüffen. Der Kern, den ich herausschälen will, ist das verzweifelte Ringen um ein bisschen Liebe in unmöglicher Zeit. Geschrieben unter dem ungeheuren Hintergrundrauschen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.