Der schöne Mensch im Alten Testament und im hellenistischen Judentum
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«Eine alttestamentliche oder altorientalische Ästhetik ist noch nicht geschrieben.» Diese Worte Gerhard von Rads bilden den Ausgangspunkt dieser Untersuchung. Sie versucht, die Bedeutung und Funktion des Redens von menschlicher Schönheit im Alten Testament zu erarbeiten und die Linien aufzuzeigen, wo und wie dieses Reden unter den veränderten sozialen und kulturellen Bedingungen über das AT hinaus weiterwirkt. Ausgangspunkt ist der schöne Mensch in den einzelnen biblischen Büchern. Hierbei werden dann zwei grosse Motivkreise sichtbar: 1. Die menschliche Schönheit in der Begegnung der Geschlechter, die aus der ausführlichen Untersuchung des Hohenliedes gewonnen ist. Bei den übrigen Begegnungen von Mann und Frau handelt es sich hauptsächlich um Verführung, Inbesitznahme oder Vergewaltigung. 2. Die menschliche Schönheit im Königtum, die vor allem prädikativ verstanden wird. Im zweiten Teil dieser Arbeit werden ausblickartig die grossen Linien aufgezeigt, in denen im hellenistischen Judentum vom schönen Menschen geredet wird.