Ein bisschen Panama
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Oświęcim, (gesprochen Oschwjentschim) ist eine kleine Stadt in Polen, nicht weit von Krakau (polnisch Kraków, gesprochen Krakuff), der einstigen Hauptstadt Polens entfernt. In der Nazizeit lag Oświęcim im Generalgouvernement und trug den Namen Auschwitz und wurde so zu einem Ort millionenfachen Grauens und unsagbarer Verbrechen. Jeder weiß das. Für einige hundert deutsche Familien sollte die Stadt aber auch ein Ort zum Leben, ein Ort des Aufbaus werden, denn die IG Farben planten und bauten dort ein riesiges Chemiewerk und für ihre Arbeiter eine großzügig angelegte Werkssiedlung. 1943 beschloss der Vater der Autorin die Übersiedlung seiner Familie nach Auschwitz. Weg von der mitteldeutschen Industrielandschaft um das Leunawerk mit Dreck und Krieg und alliierten Bombenangriffen. Hin zu vermeintlicher Idylle und Friedlichkeit. Hin zum Aufbau eines wahrhaft gigantischen Betriebes. Fast wie damals, beim Bau des Panamakanals – ein Traum des Familienvaters: einmal bei einem solchen Projekt mitzuwirken. Ein Traum, der keine zwei Jahre hielt. Monika Lätzsch schildert ungeschönt ihre Kindheit und Jugend in Merseburg und in Auschwitz in den Jahren um 1930 bis Januar 1945. Bis mit den Träumen schließlich und endlich auch das großmannssüchtige Nazireich zerplatzte.