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Geschichte zweier Angeklagter

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Eine ungewöhnliche Familiengeschichte wird eindringlich erzählt: Der Großvater des Autors, ein Gendarmerie-Major, wird 1938/39 als politischer Häftling in Einzelhaft und im Konzentrationslager Dachau festgehalten. Sein Vorgesetzter, ein fanatischer Nationalsozialist, ist verantwortlich für die Haft anderer Kollegen. Nach dem Krieg werden die Verhältnisse umgedreht: 1946 verhaften die Alliierten den Denunzianten und versprechen eine gründliche Entnazifizierung Österreichs, doch der langwierige Prozess führt zu enttäuschenden Ergebnissen. Am 13. März 1938 wird der Gendarmerie-Major Alois Renoldner in Linz verhaftet. Trotz seiner Versuche, sich vor einem Richter zu verteidigen, scheitert er und wird ins KZ Dachau überstellt. Nach seiner Entlassung wird er zwangspensioniert, kann aber nie über die Demütigungen und Folterungen während seiner Haft sprechen. Ewald Simmer, der fanatische Nazi, wird nach dem Krieg verhaftet, kann jedoch dank eines geschickten Anwalts und durch konsequentes Leugnen seiner NS-Vergangenheit als unbescholtener Mann in die Gesellschaft zurückkehren. Die Geschichte thematisiert das Opfer, das um ein mildes Urteil für den Täter bittet, und den Täter, der sich als Opfer präsentiert. Auch die Tante des Autors, Martha, spielt eine Rolle, als sie als 16-Jährige einen Brief an Adolf Hitler schreibt, um ihren Vater aus dem KZ zu befreien – eine wahre Begebenheit.

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Geschichte zweier Angeklagter, Klemens Renoldner

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Erscheinungsdatum
2023
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