Ein Singen webt in den Winden
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Gedichte kommentieren ist ein heikles Unterfangen. Es kann leicht zu Falschinterpretation führen. Dabei will das Gedicht nur antupfen, irgendwo in der Seele, im Herzen oder im Gemüt – berühren. Eine Saite anklingen lassen, dann hat es seinen Sinn erfüllt. Dazu bedarf es keiner Erklärung. In meinen Gedichten wird das zu Sprache, was ich in Prosa nicht ausdrücken könnte und wollte. Sie entstehen jeweils aus einem Augenblick und zwingen mich, zum Griffel oder in die Tasten zu greifen und geben nicht Ruhe bis das letzte Wort gesetzt ist, das sich von selbst als solches erkiest. Ähnlich einer Geburt will ein Gedicht aus mir heraus. Keine meiner Verse sind gemacht um des Machens willen, sie kamen und gingen durch mich hindurch, und dass die einen und andern beim einen und andern ankommen, das wünsche ich ihnen auf dem Weg von der Schublade, wo sie zum Teil über ein halbes Jahrhundert gelegen haben, in die Öffentlichkeit. Therese Schweizer