Die Sonne geht finster auf

Die Memoiren des alten Masuren Ernst Olschewski entführen nicht nur in die ältere und jüngere Geschichte seiner Heimat, dieses "Landes der dunklen Wälder und der kristall'nen Seen„. Einfühlsam und engagiert berichtet der Autor auch von seiner Tätigkeit im Reichsarbeitsdienst, von den schrecklichen Erlebnissen an der Front und Abgründen des Weltkrieges und nicht zuletzt von den großen ideologisch bedingten Schwierigkeiten und den kleinen alltäglichen Sorgen eines Pfarrers im ehemaligen SED-Staat. Olschewskis Memoiren sind das beredte Zeugnis eines aufrichtigen Christen, der zwei schwierige Etappen deutscher Geschichte durchlebte – zuweilen auch hadernd und verzweifelnd – und der am Ende dieser Finsternis, “geläutert von den Schlacken der Eigensucht„, im Vertrauen auf Gott uns seinen eigenen Willen Kraft, Freude und Zuversicht findet. Pfarrer Ernst Olschewski, geboren 1916 in Kielen, der “Hauptstadt von Masuren", erlernte nach Absolvierung der Volksschule den Schneiderberuf; anschließend Arbeits-, Wehr- und Kriegsdienst. Nach dem Krieg zuerst Meisterprüfung als Schneider, dann Besuch des Katechetischen Seminars in Neinstedt und Theologiestudium in der Lutherstadt Wittenberg. Olschewski, der heute in Freiburg im Breisgau lebt, wechselte bei Erreichung des Ruhestandes von der ehemaligen DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Vorher wirkte er in der DDR als Pfarrer in Spielverg/Naumburg an der Saale und im altmärkischen Berge/Gardelegen.