Leben mit dem Stern
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In Jirí Weils mehrschichtig erzähltem Roman 'Leben mit dem Stern' findet sich Autobiographisches wie Dokumentarisches, über allem aber liegt ein Netz literarischer Bezüge, Motive und Symbole. Es ist ein Roman von überwältigender Authentizität und Tiefe. Alles ist dahin, seit den Juden auch in Prag alle Rechte genommen sind. Von der immer bedrohlicher, gespenstischer werdenden Außenwelt zieht sich Josef Roubicek zurück in seine Gedankenwelt und führt fiktive Gespräche mit seiner Freundin Ruzena, die mit ihm ins Ausland reisen wollte. Diese Gespräche ersetzen ihm das wirkliche Leben, das, nicht ohne sein Zutun, mehr und mehr eingeschränkt wird. So vernichtet er nach und nach alle Gebrauchsgegenstände in seiner Wohnung - das ist wie eine Vorwegnahme dessen, was ihm selbst droht. Täglich rechnet er mit dem Abtransport nach Theresienstadt oder Auschwitz. Schließlich gibt er sein Ich auf. Ist das sein Ende? Oder ist dies der Versuch, aus aller Verzweiflung herauszukommen? Geht er in den Untergrund, um zu überleben, auch wenn es andere das Leben kosten kann?