Vergehendes Blau
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»Vergehendes Blau« ist das szenische Protokoll einer schrittweisen Nachlaßauflösung. Nach dem Tod ihrer Mutter müssen die beiden Halbschwestern Sophie und Liza die großbürgerliche Familienvilla räumen und das Mobiliar unter sich aufteilen. Ihre unterschiedlichen Temperamente verstricken sie in Konflikte, in denen die gemeinsame Vergangenheit nochmals aufscheint. Es ist die Geschichte des Scheiterns einer Geschwisterbeziehung und zugleich die Geschichte der Auflösung einer Familie. Parallel dazu wird ein zweiter Handlungsstrang entwickelt, der sich auf die geerbten Gegenstände bezieht: Zum Nachlaß gehören auch Eßzimmermöbel aus dem Besitz der Mariane von Willemer, bei der der 66jährige Goethe im Jahr 1815 zu Gast war. Von hier ausgehend erzählt Laura Doermer einfühlsam die Liebesgeschichte zwischen Goethe und Mariane von Willemer und schildert zugleich die Entstehung einiger der schönsten Gedichte aus Goethes »West-östlichem Divan«. Am Ende beider Handlungsstränge und diese verbindend steht das Scheitern und das Bewußtsein von Endlichkeit und Vergänglichkeit.
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