Ruhe der Seele und Siegel der Hoffnung
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Die Reformation entdeckte den Sabbat als biblischen Ausdruck für eine ihrer zentralen Einsichten: daß der Mensch nichts Eigenes zu seinem Heil beitragen, sondern sich Gott gegenüber nur völlig passiv verhalten könne. Besonders Andreas Karlstadt rückt den »geistlichen Sabbat« ins Zentrum seiner von mystischem Denken inspirierten Theologie der Heiligung. Luther wendet sich daraufhin von dieser Sabbatdeutung ab, während einige Täufer in Mähren unter apokalyptischem Vorzeichen zum Halten des Sabbats aufrufen. Indem die Untersuchung die Deutungen des Sabbats aufspürt, gibt sie einen Einblick in die theologischen Konsolidierungs- und Normierungsprozesse der ersten beiden Jahrzehnte der Reformation im Spannungsfeld von Mystik, Spiritualismus und Apokalyptik.