Johannes Scottus Eriugena: Wahrheit als Prozess
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Eriugena, zwischen 6. und 11. Jahrhundert der profilierteste christliche Philosoph und Theologe, hat in seinem Hauptwerk den Forschern bis heute Rätsel aufgegeben. Dirk Ansorge zeigt in strenger Werkinterpretation dessen innere, sachliche Einheit auf. Einerseits erachtet Eriugena in der Tradition der sogenannten negativen Theologie Gott als in seinem Wesen unerkennbar und auch die Dinge der Welt, da von Gott geschaffen, nur in ihren vielfältigen Erscheinungswesen wahrnehmbar. Andererseits sind sie, eben weil der Schöpfergott in ihnen „wird“ (wie Eriugena knapp am Rand des Pantheismus sagt), Abbilder Gottes. Vor allem der Mensch ist als Ziel des allumfassenden Schöpfungsprozesses, der auch ein Prozeß der Wahrheit ist, „die Wahrheit der Welt“. Erstlich gründet und letzlich mündet der Gottes Menschwerdung in Jesus Christus.