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Die Islamisierung des Islam

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»In höchst bedenklicher Weise sucht man die Verständnisbarrieren zur islamischen Welt nicht etwa abzubauen, sondern erhöht sie noch, indem man eine uns angeblich total fremdartige, aber in sich seit je ganz einheitliche Mentalität dieser Welt konstruiert.« Genau diese, vom Historiker Ernst Schulin erkannte Konstruktion hat Al-Azmeh im Blick, wenn er auf Parallelen zwischen westlich- kulturalistischen und islamistisch-fundamentalistischem Diskurs über den Islam verweist. Der Islam als ein organisches gesellschaftliches Ganzes, die Verleugnung gesellschaftlicher Differenzierungen im Namen eines »authentischen« Islam - dies läßt auf Einflüsse der europäischen Romantik und faschistoid- autoritäre Züge westlicher Provenienz im Gesellschaftsbild der Islamisten schließen. Wie sich kulturalistischer »Exotismus« in der Beurteilung von Gesellschaften mit muslimischer Bevölkerung hier und die Bemühungen um eine Abwehr alles Fremden durch seine islamistische Utopie dort entsprechen - das vorzuführen unternimmt Al-Azmeh in einer Reihe brillanter und tiefschürfender Essays zum Verhältnis von historischer Realität und politischer Theologie in den sogenannten islamischen Gesellschaften. Ein ausgewiesener Islamkenner zeigt, wie islamische und westliche Fundamentalisten gemeinsam am Zerrbild eines »authentischen« Islam arbeiten - den es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Autor: Aziz Al-Azmeh, geboren 1947 in Damaskus, ist Professor für Islamwissenschaft an der Universität Exeter und war 1994/95 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

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ISBN
9783593355818

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Buchvariante

1996

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