Städtische Gesellschaft und katholische Vereine im Rheinland 1840 - 1870
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Jürgen Herres untersucht den Wandel von katholischer Kirche und Religion im Rheinland des 19. Jahrhunderts vor dem Hintergrund des vormärzlichen Pauperismus und der seit Mitte des 1840er Jahre sich beschleunigenden Industrialisierung. Zu einer zentralen Form der gesellschaftlichen Selbstorganisation wurde im 19. Jahrhundert der „Verein“. Auch der Katholizismus wurde zu einem Vereins- und Verbandskatholizismus. Drückte sich in den katholischen Vereinsbewegungen eine durch soziale und kirchlich-religiöse Traditionen vermittelte Modernisierung aus? Oder waren die katholischen Vereinsbewegungen im Rheinland Gegenbewegungen von katholischen Frauen und Männern, von Tagelöhnern, Handwerkern und Stadtbürgern gegen die frühe Industrialisierung einer traditionsreichen katholischen Gewerberegion? Jürgen Herres zeichnet ein differenziertes und widersprüchliches Bild der katholischen Vereinsbewegungen. Das untersuchte Spektrum katholischer Vereine reicht von katholisch-bürgerlichen Honoratiorenvereinen, religiösen Bruderschaften und Missionsvereinen bis hin zu Bürgerzusammenschlüssen zum Zweck der Abfassung kirchenpolitischer Petitionen. Breiten Raum nimmt vor allem die Darstellung des politischen Katholizismus in der Revolution von 1848 ein.