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Die Autorin stellt dar, wie der Bau der Eisenbahn die wirtschafliche Struktur eines Marktfleckens vollkommen zerstört, wie aber die Bürger durch Innovationen dagegen ankämpfen, die Entwicklung zu einem Kurort einleiten und dem Niedergang Einhalt gebieten. Die gleichzeitig stattfindende Entvölkerung der umliegenden Grabenlandschaften mit dem auch heute noch aktuellen Bauernsterben durch die, hier industrielle, Nutzung des Waldes und die Bevorzugung der jagdlichen Ambitionen einer vermögenden Oberschicht durch die Behörden, nahm damals zur Zeit der „Bauernbefreiung“ ihren Anfang. Auch über die beginnende Emanzipation der Bevölkerung durch Schulpflicht und Parteienbildung im örtlichen Bereich wird hier berichtet. Die Verfasserin bemüht sich, den regional-wirtschaftlichen, sowie den menschlichen Hintergrund des Lebens ihrer Elterngeneration durch das Studium umfangreichen Archivmaterials, von örtlichen Chroniken, sowie der Auswertung regionaler Zeitungen mit gegensätzlichen Tendenzen zu erhellen. Vor diesem Hintergrund wird verständlicher, wie die nachfolgende Generation, der die Verfasserin angehört (geb. 1920) leicht für utopische politische Ideologien empfänglich werden konnte. Wie die hier dargestellten Veränderungen durch Einbruch der industriellen Errungenschaften im Umfeld eines mittelsteirischen Marktfleckens für den Zeitraum von 1850-1920 für eine wenig informierte Gesellschaft die geistige Situation beeinflußten, mag zu einem Mosaiksteinchen werden, das die historischen Ereignisse durch eine „Geschichte von unten“ zu einem verständlicheren Bild ausweichen läßt.
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Lebensverhältnisse in der Region Frohnleiten im Wandel der Wirtschaftsstruktur 1850 - 1920, Erika Wabnitz
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1996
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- Titel
- Lebensverhältnisse in der Region Frohnleiten im Wandel der Wirtschaftsstruktur 1850 - 1920
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Erika Wabnitz
- Verlag
- Waxmann
- Erscheinungsdatum
- 1996
- ISBN10
- 3893254285
- ISBN13
- 9783893254286
- Kategorie
- Skripten & Universitätslehrbücher
- Beschreibung
- Die Autorin stellt dar, wie der Bau der Eisenbahn die wirtschafliche Struktur eines Marktfleckens vollkommen zerstört, wie aber die Bürger durch Innovationen dagegen ankämpfen, die Entwicklung zu einem Kurort einleiten und dem Niedergang Einhalt gebieten. Die gleichzeitig stattfindende Entvölkerung der umliegenden Grabenlandschaften mit dem auch heute noch aktuellen Bauernsterben durch die, hier industrielle, Nutzung des Waldes und die Bevorzugung der jagdlichen Ambitionen einer vermögenden Oberschicht durch die Behörden, nahm damals zur Zeit der „Bauernbefreiung“ ihren Anfang. Auch über die beginnende Emanzipation der Bevölkerung durch Schulpflicht und Parteienbildung im örtlichen Bereich wird hier berichtet. Die Verfasserin bemüht sich, den regional-wirtschaftlichen, sowie den menschlichen Hintergrund des Lebens ihrer Elterngeneration durch das Studium umfangreichen Archivmaterials, von örtlichen Chroniken, sowie der Auswertung regionaler Zeitungen mit gegensätzlichen Tendenzen zu erhellen. Vor diesem Hintergrund wird verständlicher, wie die nachfolgende Generation, der die Verfasserin angehört (geb. 1920) leicht für utopische politische Ideologien empfänglich werden konnte. Wie die hier dargestellten Veränderungen durch Einbruch der industriellen Errungenschaften im Umfeld eines mittelsteirischen Marktfleckens für den Zeitraum von 1850-1920 für eine wenig informierte Gesellschaft die geistige Situation beeinflußten, mag zu einem Mosaiksteinchen werden, das die historischen Ereignisse durch eine „Geschichte von unten“ zu einem verständlicheren Bild ausweichen läßt.