Ernährung und wirtschaftliche Entwicklung in Bayern
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Für die vor- und frühindustrielle Menschheit war die Ernährung die Kernfrage ihrer Existenz. Diese anthropometrische Studie benutzt den biologischen Zusammenhang von menschlicher Körpergröße und Nettoernährung, um deren langfristige Entwicklung zu quantifizieren. Nahezu 90000 Messungen aus der Armee und aus Gefängnissen geben Aufschluß über soziale, regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede der Ernährung, gleichzeitig werden zahlreiche ökonomische Faktoren zu deren Erklärung herangezogen. Die Ernährung der vorindustriellen Zeit wurde wesentlich von klimatischen Einbrüchen determiniert, die die Ernten beeinträchtigten. Doch auch soziale Prozesse spiegeln sich in den menschlichen Körpergrößen – so verloren z. B. besitzlose Tagelöhner im frühen 19. Jahrhundert fast 2 cm, während Bauern ihre Körpergröße hielten.