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Barmherzigkeit im pastoralen Handeln der Kirche

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Der zentrale biblische Begriff der Barmherzigkeit spielt gegenwärtig weder in der Kirche noch in der Gesellschaft eine nennenswerte Rolle. Die überkommene Alltagsbedeutung dieses Begriffes wie etwa „Almosen geben“ oder „mitleidige Arroganz“ sowie die Entwicklung des modernen Sozialstaates scheinen „Barmherzigkeit“ zu einer überholten und unzeitgemäßen Tugend gemacht zu haben. In diesem Sinn setzt sich Bopp zunächst mit der philosophischen, sozial- und naturwissenschaftlichen Kritik des Begriffes der Barmherzigkeit auseinander, um dann in einem Gang durch die Theologiegeschichte verschiedene Engführungen und Einseitigkeiten der Begriffsrezeption aufzudecken. Ziel ist es, die authentische biblische Bedeutung der Barmherzigkeit neu zu klären, die sich als reichhaltig und erstaunlich aktuell erweist. So läßt sie sich etwa in moderner Begrifflichkeit mit „Solidarität“ wiedergeben. Diese Solidarität, welche die menschliche Grunddimension des Scheiterns und die Option für die Armen und im Abseits Stehenden ernst nimmt, muß sich im pastoralen Handeln der Kirchen ausdrücken, damit Kirche gerade von Notleidenden, Scheiternden und Schuldigen als Heilssakrament erfahren werden kann. Bopp zeigt auf, wie heute eine menschenfreundliche und barmherzige Kirche aussehen und handeln müßte und liefert eine biblisch-theologisch begründete Motivation für Menschen, die ehrenamtlich oder professionell einen diakonisch-sozialen Dienst leisten. Bopps umfassende wissenschaftliche Klärung des theologischen Barmherzigkeitsbegriffes für die kichliche Pastoral und Sozialarbeit wurde mit dem Lorenz-Werthmann-Preis des deutschen Caritasverbandes ausgezeichnet.

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1998

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