Tod im Sommer
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Geburt und Tod bringen Thaddeus Davenants Existenz aus dem Gleichgewicht. Bisher lebte er abgeschieden und weltfern im langsam verblassenden Glanz seines Landhauses in Essex. Doch dann kommt seine Frau bei einem Unfall ums Leben. Auf einmal ist er allein für sein kleines Kind verantwortlich - er, der Menschen und Gefühlen doch lieber aus dem Weg geht. Er sucht nach einem Kindermädchen, aber keine der Bewerberinnen scheint ihm geeignet. Noch ahnt er nicht, daß die Ruhe dieses Sommers gefährdet ist, aber ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung breitet sich aus. Denn Pettie, eine der Bewerberinnen, kann das Landhaus, den Garten und Thaddeus nicht vergessen. Für sie war es der Blick in eine verschlossene Welt, denn sie kennt nur das Überleben auf Londons Straßen, das Hin- und Hergeschobenwerden in Heimen, die Sehnsucht nach Zuneigung. Immer mehr steigert sie sich in die Vorstellung hinein, daß sie dazu bestimmt ist, für Thaddeus' Tochter zu sorgen. Immer wieder fährt sie nach Essex, streicht um das Haus. Und dann geschieht es: ein unbeobachteter Moment, Pettie ergreift das Kind und verschwindet. Für Thaddeus beginnt ein Alptraum, den er kaum fassen kann. William Trevor erschafft meisterlich die subtil bedrohliche Stimmung, er zeigt die Verstrickungen, die fatale Bedingtheit menschlichen Handelns, aber auch den unzerstörbaren Witz und die Hoffnung, die das Leben seiner zutiefst humanen Figuren durchziehen. Die klangvolle Prosa und die dichte Charakterisierung weisen William Trevor als einen der bedeutendsten Erzähler unserer Zeit aus.
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