Die himmlische Frau
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Maria und die Frauen - keine andere biblische Frauengestalt hat das christliche Frauenbild so sehr beeinflusst wie die Mutter Christi. Über viele Jahrhunderte orientierten sich christliche Frauen an jenen Wesensmerkmalen und Tugenden, die ihr zugeschrieben wurden. In der Marienlehre und Marienverehrung erschien die Gottesmutter als die im doppelten Sinn „himmlische Frau“ - Idealbild und doch unerreichbar. Gleichzeitig kam es zu einer Wechselwirkung zwischen dem jeweiligen gesellschaftlichen Frauenbild und dem Bild von Maria, die dann in den wissenschaftlichen theologischen Aussagen über Maria virulent war und sich in der Folge im religiösen Bewusstsein und in der religiösen Praxis niederschlug. Dieser Wechselwirkung geht die Autorin am Beispiel der dogmatischen Handbücher des 19. und 20. Jahrhunderts nach. Diese Epoche ist nicht nur durch besondere mariologische Ereignisse, wie etwa die Verkündigung der beiden jüngsten Mariendogmen, geprägt, sondern auch durch tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen, die unter anderem weitreichende Konsequenzen für das Frauenbild hatten.