Die Zunge
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Genie und Selbstinszinierung Ein sinnlicher Entwicklungsroman im revolutionären Frankreich. Er ist ein Monster und wird zum Inbegriff des guten Geschmacks. Alexandre Grimod de La Reynière (1758-1838), geboren im Paris der Revolutionszeit, kommt mit verkrüppelten Händen auf die Welt. Seine Eltern lehnen das Kind mit den unförmigen Greifern ab. Ähnlich wie in Sten Nadolnys ›Entdeckung der Langsamkeit‹ oder Patrick Süskinds ›Parfum‹ erkundet in diesem Roman ein Mensch die Gesellschaft aus der Sicht seiner körperlichen Anomalie. Verstoßen und verachtet, sehnt sich Alexandre nach dem Unerreichbaren, der Berührung. Er wird Anwalt, Theaterkritiker und Feinschmecker und lernt, sich in der Gesellschaft zu inszenieren. »Du versuchst, mit der Zunge die Hände zu ersetzen«, muß sich Alexandre von seiner Gefährtin Adelaide vorwerfen lassen, als er sich bemüht, seine Umwelt für seine Defizite zu entschädigen. Doch Alexandre ist ein Genie, das seine Verletzbarkeit überspielt ...
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