Die Handelsvertragspolitik im Kaiserreich
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Mit dem Beginn der Handelsvertragspolitik durch Reichskanzler Leo v. Caprivi vollzog das Kaiserreich den formellen Übergang von einer agrarisch orientierten Wirtschaftspolitik zu einem internationalen Vertragssystem auf den Grundlagen der fortschreitenden Industrialisierung. In diesem spannungsreichen Prozess kam es zu einer Polarisierung agrarischer und industrieller Interessen im Zuge einer verschärften verbandspolitischen Kontroverse. Christoph Regulski untersucht Differenzen und Berührungspunkte der gesellschaftlich führenden Produzenten agrarischer und industrieller Produkte. Er zeigt, wie sich in der weite Teile der Öffentlichkeit berührenden Frage nach der wirtschaftlichen Ausrichtung Deutschlands um die Jahrhundertwende eine akademisch-publizistische Debatte entspann, die wiederum Einfluss auf die staatliche Wirtschaftspolitik hatte. Im Zentrum der Untersuchung steht dabei die Zoll- und Handelsvertragspolitik, an der sich die jeweiligen Interessen detailliert zeigen lassen.