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Evangelische Kirche und Judenverfolgung

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Die Frage „Kirche und NS-Judenpolitik“ gehört zu den problematischsten Kapiteln der Kirche im totalitären System des Nationalsozialismus. Den Kirchenleitungen kommt es im Jahr der „Nationalen Revolution“ mehr auf ihre Solidarität mit der „Regierung der nationalen Konzentration“ als auf ein klares theologisches und ethisch-politisches Wort der Kirche an. Auf dem Hintergrund ihres traditionellen Antisemitismus begrüßt sie die anfängliche Jugendpolitik des neuen Staates und mahnt nur humane Formen der Entrechtung und Ausgliederung der Juden an. Ein nahezu totales Schweigen der verschiedenen kirchenpolitischen Gruppierungen ist angesichts der Vorgänge zum 9. November 1938 zu konstatieren. Der Tiefpunkt kirchenamtlichen Versagens dürfte erreicht sein. Aber es gilt auch von mutigen Ausnahmen evangelischer Christen und Pfarrer zu berichten. Machtverhältnissen eindeutig im Sinne ihres eigentlichen Auftrages zu äußern und zu verhalten. Sie neigt dazu, durch ein undifferenziertes Reden von Gott in der nationalen Geschichte ihr christologisches Zentrum zu verdecken.

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2001

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