Blindekuh
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Pedro verbummelt seine Zeit in einer portugiesischen Provinzstadt. Zwischen der kleinbürgerlichen Enge seines Pensionsquartiers bei der bigotten Senhora Dona Felícia und den hochtrabenden Kaffeehausdisputen seiner Bekannten, die sich trotz ihrer Mittelmäßigkeit als intellektuelle Avantgarde gebärden, versucht Pedro die Wirklichkeit zu ergründen. Er sucht sie auf seinen nächtlichen Spaziergängen, im Geplänkel mit den Freunden, in den Körpern der Frauen ... José Régio verfolgt in seinem ersten Roman Blindekuh, der erstmals 1934 publiziert und kurz darauf von der Zensur wegen Unsittlichkeit verboten wurde, ein zum Scheitern verurteiltes Projekt: Sein Protagonist und Ich-Erzähler versucht, sich selbst als Individuum wahrzunehmen. Régio schildert diesen Versuch mit psychologischem Realismus, aber nicht ohne subtile Ironie und Sinn für die Groteske des Alltags.