Widerstehen
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Dietrich Bonhoeffer gehört für viele Menschen in Deutschland — und weit darüber hinaus — zu den wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Ein Grund dafür ist sein mutiger Widerstand gegen den Nationalsozialismus, den er mit dem Leben bezahlte. Inzwischen kommen im deutschen Protestantismus auch andere Märtyrer und Märtyrerinnen aus der NS- Zeit in den Blick. Manche von ihnen zählte man nicht zu den christlichen Blutzeugen, da sie „nur“ politischen Widerstand geleistet oder den Kriegsdienst verweigert hatten. Erst seit wenigen Jahren ist eine intensive Beschäftigung mit den „vergessenen“ Opfern des stalinistischen Terrors möglich, deren Leidenswege von den Tätern systematisch verwischt wurden und die es jetzt zu erhellen gilt. Nachdem die römisch-katholische Kirche in Deutschland 1999 ihr Martyrologium des 20. Jahrhunderts vorgelegt hat, bietet dieser Band erstmals ein vorläufiges Verzeichnis mit etwa 280 Kurzbiographien für den evangelischen Bereich. Die Bedeutung der Märtyrer und Märtyrerinnen als Orientierung für eine heute notwendige Kultur des Widerstehens betont Präses Manfred Kock, der Ratsvorsitzende der EKD, in seinem Geleitwort. In weiteren Beiträgen geben der Altlandesbischof Heinrich Rathke, der Theologieprofessor Folkert Rickers und der Krankenhausseelsorger Burkhart Mecking wichtige Impulse für eine angemessene ökumenisch orientierte Erinnerungskultur in Kirche, Schule und individueller Spiritualität jenseits falscher Idealisierungen. Hinzu kommen Studien des Kirchenhistorikers Björn Mensing zum evangelischen Märtyrergedenken in Deutschland vom 16. bis zum 20. Jh.
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