Voraussetzungen für einen interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen
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Die Notwendigkeit eines interreligiösen Dialogs zwischen Christen und Muslimen wird heute oft genug und gerade mitten im Prozess der Globalisierung umso dringender benötigt. Die Geschehnisse in Amerika vom 11. September 2001 und ihre Folgen haben dem nur noch mehr Nachdruck verliehen. Nicht nur eine ganze Religion, sondern auch ihre Anhänger, mehr als eine Milliarde Menschen, laufen Gefahr, gerade dadurch in Verruf zu geraten. Ahmed Ginaidi behandelt die Aspekte eines interreligiösen Dialogs aus islamischer Sicht in der Hoffnung, dass der eigene Erfahrungsprozess, den der Autor durch seinen Aufenthalt in Deutschland persönlich gemacht hat, bezüglich seines Glaubens im Rahmen dieses Dialogs annähernd realisiert werden kann. Als gebürtiger Ägypter und Muslim kam er mit 18 Jahren nach Deutschland. Durch Begegnungen und die sich daraus ergebenden Gespräche begann er, die eigene Religion im Kontrast zum Christentum neu zu erkennen. So bekam die eigene Glaubenslehre des Autors eine völlig neue und vor allem eine bewusstere Qualität. Vor allem die Erkenntnis der Vielfalt - Judentum, Christentum und Islam - im abrahamischen Angebot Gottes an die Menschen und der darin gebotene Reichtum wurde in der Begegnung mit dem Christentum manifestiert. Dieser Reichtum zeigt sich in einer tieferen Religiosität und in der Erkenntnis, dass der andere nicht nur ein Mitmensch ist, sondern ein Träger einer göttlichen Offenbarung darstellt. Diese Erfahrung bildet den Schlüssel zum Buberschen Du. Der Autor: Ahmed Ginaidi, 1943 in Kairo geboren, kam 1961 als Volontär für Maschinenbau von der ägyptischen Regierung in die BRD. Nach Abschluss des Studienkollegs der Universität Heidelberg studierte er zunächst Geologie in Heidelberg und Karlsruhe. 1969 lernte er seine deutsche christliche Frau kennen, was dazu führte, dass er das Lehramtsstudium in Karlsruhe absolvierte. Heute ist er Realschullehrer und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe sowie sehr aktiv im Bereich des interreligiösen Dialogs. Rezension von Ulrich Hartmann aus BNN Karlsruhe vom 10.02.2003: „ Die Tinte eines Schülers ist heiliger als das Blut eines Märtyrers“. Das besagt ein Hadith, ein Spruch des Propheten, der Wissen und Forschung durchaus über die Opferung des eigenen Lebens stellte. In einer Zeit, in der Selbstmordattentäter nicht nur die Menschen in Israel in Angst und Schrecken versetzen und der Islam als Quelle der Gewalt beargwöhnt wird, scheinen Sätze wie dieser vergessen. Erst Recht der 11. September 2001 hat eine Religion und ihre Anhänger - immerhin mehr als eine Milliarde Menschen - in Misskredit gebracht. Manche mögen gar den Koran für ein Wörterbuch des Terrors halten. Nicht zuletzt solches Unwissen hat Ahmed Ginaidi zu einem friedlichen Feldzug gegen gefährliche Ignoranz veranlasst. Der promovierte Muslim, dessen wechselvoller Lebenslauf seine tolerante Haltung mitgeschult haben dürfte, kämpft unbeirrt für einen „interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen“, dessen Voraussetzungen er in einem ebenso umfangreichen wie aufschlussreichen Buch dargelegt hat. (.) In seinem Buch versucht Ginaidi, einerseits die wahren Wurzeln christlichen und islamischen Glaubens und die Chancen eines Austauschs aufzudecken, andererseits auch mit manchen Missverständnissen aufzuräumen. (.) Kein Zweifel: Ginaidis Bücher sind angesichts gegenwärtiger Kriegsgefahr und Terrorängste hochaktuell und sollten deshalb zur Pflichtlektüre gehören.