Die Tänzerin und der Krieg
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»Eine schlechte Gewohnheit von all meinen Lieben, dass sie weggegangen und nicht mehr zurückgekommen sind.« Der lustige, große Vater, ein Held des Partisanenkriegs, geht eines Tages fort und kehrt nicht wieder. Die Mutter stirbt früh an Tuberkulose, der geliebte Onkel Noah, der Schneckenragout kocht, malt und Märchen erzählt, kommt bei der Befreiung Belgrads im Jahre 1944 ums Leben. Wehmütig und zugleich mit großer analytischer Kraft erzählt Ivan Ivanji die Geschichte des Waisenmädchens Daria, das zur Tänzerin wird. Dabei verknüpft er die Biografie seiner Protagonistin gekonnt mit dem Schicksal ihres Landes: die Jugend im hoffnungsvollen Nachkriegsjugoslawien Titos, mit den Abenden in den Clubs der Partisanenoffiziere oder einem Walzer mit Tito auf dem Neujahrsball, die Tanztournee durch ganz Jugoslawien, auf der Daria zum ersten Mal verwundert erlebt, dass Menschen einander misstrauen, nur weil sie unterschiedlichen Volksgruppen angehören, und schließlich, Jahrzehnte später, ihre abenteuerliche Reise mit einer Hilfssendung nach Sarajewo durch ein vom Krieg erschüttertes Land. Als die Alliierten Belgrad angreifen, reist Daria gemeinsam mit ihrem Mann Peter zurück in ihre Heimatstadt, wo sie erkennen muss, dass die Mittel der Kunst vor der Gewalt des Krieges versagen.