Lutherinszenierung und Reformationserinnerung
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Wie keine andere Persönlichkeit der deutschen Geschichte wurde Martin Luther von Theologen und Nichttheologen zur Deutung der eigenen Gegenwart herangezogen. Lutherdeutung und -inszenierung wurde so jeweils auch zum Spielgelbild der den Reformator deutenden und mißbrauchenden Epoche. Dieser Band entstand aus einer Tagung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, bei der Theologen, Historiker, Kunsthistoriker und Museumsfachleute die vielfältigen Formen der Lutherinszenierung, -erinnerung und -popularisierung in Wort und Bild untersuchten. Aus der Perspektive der Kirchen- und Theologiegeschichte sowie der Kunst-, Architektur- und Museumsgeschichte werden populäre Legenden- und Mythenbildungen untersucht, die sich um eine der wirkungsmächtigsten Figuren der Deutschen Geschichte ranken. Neben den regional differenzierten Formen der Reformations- bzw. Luthererinnerung werden auch Fragen der Geschichts- und Erinnerungspolitik des Kaiserreichs, des Nationalsozialismus und der DDR beleuchtet.