Antichrist-Polemik in der Zeit der Reformation und der Glaubenskämpfe bis Anfang des 17. Jahrhunderts
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Geistesgeschichtlich nimmt die Antichrist-Prophetie in der Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit eine herausragende Rolle ein. Der hohe Wirkungsgrad und die Popularität dieses Feindbildes zeigt sich insbesondere in der Zeit der Reformation und der Glaubenskämpfe, wo die Antichrist-Polemik seit Luthers Gleichsetzung der Institution des Papsttums mit dem Antichrist ein ungeheures Potential entfaltete. Diese Arbeit untersucht Argumentation, Form und Funktion der Antichrist-Polemik der verschiedenen konfessionellen Lager dieses Zeitraumes bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt gilt der Inhaltsanalyse, den Traditionen und Normen, den Polemisierungs- und Beweisverfahren und den rhetorischen Strategien sowie ihrer Rolle im Konfessionskampf, um ihren enormen Erfolg zu erklären. Die Untersuchung vermittelt grundlegende Einsichten über die Funktionsweise wirksamer Polemik.