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Religiöser Wandel und die Genese des Islam

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Vielfältige Studien über den Koran liegen der Wissenschaft heute vor. Doch wenig wissen wir noch immer über die Menschen, an die sich die islamische Offenbarung zuerst richtete: die Bewohner des alten Arabien. Die Poesie der Beduinen wurde philologisch untersucht, aber bisher kaum als Quelle für sozialwissenschaftliche Arbeiten herangezogen. Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag, dieses Gebiet zu erschließen: In welchem gesellschaftlichen, religiösen und politischen Umfeld lebten die ersten Rezipienten des Koran, welchen Einfluss hatte dieses Umfeld auf ihre Wahrnehmung des Propheten, welches Menschenbild hatte sie geprägt? Die altarabische Gesellschaft wird also nicht aus der Perspektive des Koran, sondern aus der Perspektive derer betrachtet, an die sich der Koran wandte. Dabei werden nicht nur Dichter aus dem engeren Umfeld des Propheten untersucht, sondern auch solche, die nicht in Medina oder Mekka lebten. Prophetisches Charisma hat innovative Kraft. Wie wirkt diese Innovation auf eine Gesellschaft, die von Tradition und Überlieferung geprägt ist? Sprengt das prophetische Charisma die Gesellschaft oder eint es sie? Im alten Arabien transportiert und redigiert Dichtung die Werte der Gesellschaft. Ein Wandel der Werte muss sich also anhand der Dichtung ablesen lassen. Die Poesie der Stammesdichter unter dem Aspekt zu lesen, was sie über den religiösen und sozialen Hintergrund ihrer Zielgruppe aussagt - dies ist das Anliegen der Arbeit.

Buchvariante

2004, paperback

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