Auslösung der Ad-hoc-Publizität auf der Basis des Economic-Value-Added
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Die vorliegende Dissertation befasst sich mit den Anforderungen eines Rechnungslegungssystems, das den Anspruch der Kapitalmarktorientierung verfolgt. Diesem Anspruch kann ein IAS/IFRS-Abschluss nicht vollständig Rechnung tragen, weil im Rahmen der Regelpublizität nicht zeitnah über entscheidungsrelevante Sachverhalte berichtet wird. Darüber hinaus leidet die IAS/IFRS-Rechnungslegung unter mangelnder Bewertungsrelevanz, weil verschiedene ertragswertbeeinflussende Parameter in einem IAS/IFRS-Abschluss nicht abgebildet werden. Deshalb sollte die IAS/IFRS-Regelpublizität um eine Ad-hoc-Publizität ergänzt werden, bei der die Publikation einer Tatsache von deren aktuellem Eintritt und deren Entscheidungsrelevanz abhängt. Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Dissertation mit der deutschen Ad-hoc Publizität im § 15 WpHG und analysiert, inwieweit sie dem Anspruch der Kapitalmarktorientierung Rechnung trägt. Dabei wird gezeigt, dass mit der Ad-hoc-Publizität die mangelnde Zeitnähe von Informationen der Regelpublizität überwunden werden kann. Als Voraussetzung der Entscheidungsrelevanz einer Tatsache kann deren Auswirkung auf den Börsenkurs einer Aktie der betrachteten Gesellschaft angesehen werden. Deshalb wird nach einem betriebswirtschaftlichen Instrument gesucht, mit dem die Bewertungsrelevanz einer Tatsache, d. h. deren Beeinflussung des zukünftigen Börsenpreises, ersichtlich gemacht werden kann. Dazu wird herausgearbeitet, dass das Übergewinnkonzept Economic Value Added dem Management Hinweise auf die Bewertungsrelevanz einer Tatsache liefern kann. Insoweit kann das Verfahren im Rahmen der Ad-hoc-Publizität als Veröffentlichungsmaßstab von Tatsachen herangezogen werden.