Entertainment in der Kritik
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Diese Studie liefert erstmals eine detaillierte Beschreibung eines journalistischen Ressorts, für das bislang keinerlei empirische Erkenntnisse vorlagen: der Musicalkritik. Sie untersucht, welche Haltung die Theaterkritik der Printmedien in den USA, Großbritannien, Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den zwei Komponisten einnimmt, die in den letzten Jahrzehnten vorrangig die Entwicklung des Genres Musical bestimmt haben: dem Amerikaner Stephen Sondheim und dem Briten Andrew Lloyd Webber.Ziel war es herauszufinden, ob und, wenn ja, wie sich national unterschiedlich ausgeprägte Musical- und Kritiktraditionen in den jeweiligen Beiträgen niederschlagen, welche künstlerischen Aspekte einer Produktion die RezensentInnen fokussieren bzw. wie sie die beiden wichtigsten Künstler des Genres bewerten. Hierbei wird die Inhaltsanalyse des Untersuchungsmaterials (1.824 Kritiken zu insgesamt 145 Produktionen aus 45 Jahren) ergänzt durch eine Einzelanalyse ausgewählter Fallbeispiele. Basis jenes empirischen Teils ist eine ausführliche theoretische Aufarbeitung der Gattung Musical, des Schaffens der beiden Komponisten sowie des englisch- und deutschsprachigen Rezensionswesens.Die Ergebnisse der Studie zeigen nicht nur, welche Maßstäbe, Bewertungen und Einstellungen das internationale Rezensionswesen transportiert, sondern werfen zudem eine Reihe grundsätzlicher Fragen zum Thema Kritik in Massenmedien auf, auch und gerade in Bezug auf die Arbeitsweise des deutschsprachigen Feuilletons.