Jüdische deutsche Bibelübersetzungen vom ausgehenden 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts
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Das ausgehende 18. und besonders das 19. Jahrhundert brachten Entscheidendes für Gestalt und Selbstverständnis des deutschen Judentums. Begrüßte man einerseits die Inkulturation als Prozess der Verwissenschaftlichung bzw. Modernisierung, fürchtete man sie doch als Anfang vom Ende jüdischer Tradition; schwindende Hebräischkenntnisse schienen das noch zu bestätigen. Dementsprechend wurde die Inkulturation auch von gewissen christlichen Kreisen, die diese Entwicklung durch den Einsatz von Missionsbibeln zu fördern suchten, missverstanden. Unbestreitbar war der Mangel an preiswerten deutschen Bibeln. Dem suchten jüdische Gelehrte mit selbst erstellten Übersetzungen abzuhelfen. Zugleich dienten ihnen diese als Nachweise eigener Wissenschaftlichkeit und Bildung. Der Verfasser spürt solche Übersetzungen auf, beschreibt sie und analysiert die Motive der Übersetzer. Es entsteht ein lebendiges Bild, wie man sich in Gemeinden und Schulen den Problemen stellte, die eine gediegene jüdische Erziehung aufwarf.