"Schreibkugel ist ein Ding gleich mir: von Eisen"
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Das vorliegende Buch widmet sich der Mechanisierung des Schreibens, wie sie mit der Schreibmaschine seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ins Schreiben Einzug hält und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts vermehrt thematisiert wird. Die Schreibmaschine führt zum ersten Mal eine erkennbare Trennung in der Verbindung zwischen dem Körper des Schreibenden und der Gestalt des Geschriebenen ein. In diesem Einschnitt, in dem der Körper des Schreibers, das Schreibwerkzeug und das Geschriebene getrennt und bisweilen als widerstrebende Elemente in Szene gesetzt werden, siedeln sich die Untersuchungen dieses Bandes an und stellen pointiert die Frage nach der Eigenproduktivität des Schreibwerkzeugs. So widmet sich die Aufmerksamkeit der Beiträge der Frage, wie sich dieses Beziehungsgefüge im Zeitalter der Mechanisierung des Schreibens darstellt und wie es thematisiert wird. Dabei tritt die zwiespältige Rezeption der Schreibmaschine hervor: Einmal wird sie wegen ihres schöpferischen Vermögens euphorisch begrüßt und als Produktionsgefährtin geliebt, einmal wird kritisch von ihr Distanz genommen, weil die Typen zu einer Nivellierung des Geschriebenen führten. Dabei zeigt sich nicht zuletzt, daß im Zeitalter der Medienkonkurrenz auch das Schreiben von Hand zum Problem geworden ist. Das Buch erscheint als zweiter Band der Reihe 'Zur Genealogie des Schreibens' und untersucht die Kulturtechnik des Schreibens als das mehr oder weniger instabile Beziehungsgefüge uneinheitlicher Beteiligungen, die mit dem Begriff der 'Schreibszene' auf die instrumentellen, körperlichen und konzeptuellen Aspekte des Schreibens befragt werden. In der chronologischen Anordnung dieser 'Schreibszenen' wird erkennbar, daß das Schreiben sich in medientechnischen Umbruchsphasen jeweils verschärft als dieses problematische Gefüge zur Diskussion stellt.