Philomela mediatrix
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Friedrich Spees geistliches Gedichtbuch Trutznachtigall zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen deutscher Poesie des 17. Jahrhunderts. Diese Studie versucht, anhand zentraler Motivkomplexe und Gestaltungsstrategien die poetologische Textur dieses Werkes offenzulegen und seine Leistung im Schnittfeld von Dichtung und Theologie zu bestimmen. Intertextuelle Interferenzen, narrative Schachtelungen und hermeneutische Impulse beziehen den Leser ständig aktiv in die Sinnkonstitution ein, führen ihm aber auch die Grenzen seiner Erkenntnisfähigkeit vor Augen. Darin zeigt sich die Mittlerfunktion der Trutznachtigall , die den Menschen näher zu Gott führen will, zugleich aber stets die Distanz zum Numinosen markiert und damit das Begehren nach dem Unerreichbaren in lebendiger Dynamik erneuert.