Beten - Schule des Herzens

In allen Religionen stellt der Mensch sich vor Gott: dankbar oder flehend, voller Jubel oder ratlos, mit kunstvoll formulierten Gebeten oder im Leid verstummt. Und selbst wo die Worte ausgehen, ist das Gebet nicht am Ende. Es bleibt noch das seufzende Herz oder 'etwas' in mir, das betet. Beten ist eine faszinierende Möglichkeit des Menschen. Es ist die elementarste 'Kulturtechnik' der Religiosität: Der Mensch nimmt Kontakt auf zum tragenden Grund seines Lebens, sucht den bergenden Herzschlag des Kosmos. Das Gebet weitet den Lebensraum des Menschen in eine andere Dimension. Es öffnet Himmel und Horizonte, und man soll es deshalb schon Kinder lehren. Das Publik-Forum Extra zum Thema Beten erzählt Lebenserfahrungen mit dem Gebet. Menschen kommen zu Wort, bei denen das Gebet eine 'Lebensader' ist: Niklaus Brantschen, der christliche Zen-Meister, der ohne Worte betet Tilmann Moser, der 'gottlose' Psychoanalytiker, dem der Trost im Gebet schmerzhaft versagt blieb Peter Dyckhoff, der Unternehmersohn, den das 'Ruhegebet' vor dem Absturz bewahrte Peter Modler, der Unternehmensberater, der den Rosenkranz als das 'Mantra der Christen' wiederentdeckt hat Pierre Stutz, der Schriftsteller, der in der Krise keine Worte mehr fand Sylvia Wetzel, die Buddhistin, die betet, weil es das Herz weitet Bruder Paulus Terwitte, der nach dem Tod seines Freundes Gott seine ganze Wut entgegenschreit Anselm Grün, der glaubt, dass Bitten erhört werden Fulbert Steffensky, der das Gebet für ein Handwerk hält, das jeder lernen kann Coletta Damm, die Muslimin, die Heilungen durch Gebet erlebt hat Doris Weber, die Autorin, die sagt: Beten ist manchmal nur ein 'Sich-Gott-Hinhalten'