Friedensreden
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Der 'Augsburger Religionsfrieden' von 1555 ist ein Datum von europäischem Rang. Im Jahr 2005 waren es 450 Jahre seit der damaligen Einigung, und in zahlreichen Veranstaltungen gedachte man dieses Ereignisses. Ein Höhepunkt des Jubiläums waren die Festveranstaltungen im September 2005 in Augsburg, bei denen der Bundespräsident und der bayerische Ministerpräsident sowie die höchsten Repräsentanten der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland in viel beachteten Reden bzw. Predigten dieses Ereignis und seine Bedeutung beleuchteten. In den Reden und Beiträgen spiegelt sich das Verhältnis zwischen Politik und Religion. Der Augsburger Religionsfrieden war eine weltliche Lösung für ein religiöses Problem. Zu Recht wird die heutige Trennung von Staat und Kirche auch bezeichnet als 'eine Einladung an die Kirchen, sich frei und freiwillig an der Gestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders zu beteiligen' (Bundespräsident Köhler), denn 'die Partnerschaft von Staat und Kirchen stabilisiert unser Gemeinwesen' (Ministerpräsident Stoiber). Vom Augsburger Religionsfrieden gehen lange Traditionslinien bis zur gegenwärtigen Föderalismusdebatte. Vor allem aber stellt er die Weichen in Richtung Dialog und ist – hochaktuell – eine Absage an Fundamentalismus und Terrorismus. Den Kampf gegen diese realen Gefahren können nur Politik und Religion gemeinsam gewinnen. Ein 'Gelebtes Miteinander' (Alt-Oberbürgermeister Menacher) kennzeichnet seit vielen Jahren den Weg der ehemals Freien Reichsstadt, wobei sich die Toleranz von einer passiven Duldung zum aktiven Respekt entwickelt hat. Und so 'gibt es zum Weg der Ökumene, wie wir ihn schon seit einiger Zeit gemeinsam gehen dürfen, keine Alternative' (Kardinal Lehmann). So wie der Friedensengel auf der Briefmarke ist Ökumene ein Markenzeichen Augsburgs.