Papsturkundenforschung und Historie
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Der erste Teil des Buches zeigt, dass die als verfälscht geltenden Papsturkunden für drei ostsächsische Klostergründungen von Freiheitsvorstellungen bestimmt sind, die in das 11. Jahrhundert vorausweisen und den Hof Ottos II. und Heinrichs II. zu Stellungnahmen herausforderten. Die Erschließung der Urkunden erforderte es, sich auf ein höchst diffiziles Wechselspiel zwischen »Kanzleien« und Empfängern einzulassen. Der zweite Teil ist dem Kanonikerstift gewidmet, das die Abtei Saint-Remi in Meerssen (Diözese Lüttich) besaß. Seit 1135 war sie mit bischöflicher und päpstlicher Hilfe bemüht, dieses Stift in einPriorat umzuwandeln und die künftigen Mönche von der Seelsorgepflicht für die Meerssener Pfarrei zu entlasten. Die Abtei sicherte ihre Rechte u. a. durch die Fälschung von Papst- und Bischofsurkunden. Deutlich wird, welch wichtige Rolle (Vor-)Urkunden im Besitz des Empfängers für die Formulierung der»enumerationes bonorum« gespielt haben.