Leben mit beschränkter Haftung
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Die Studien suchen Grundzüge evangelischer Rechtfertigungslehre im Spektrum existentiell bedeutsamer Themenfelder (z. B. das Böse, Forschung und Ethik, Tod und Sterben, Terror und Moral, Strafe, Intimität, Gewissheit und Gericht) so zur Geltung zu bringen, dass angesichts einer drohenden Selbstüberforderung des handelnden Menschen die entlastende Funktion christlicher Theologie deutlich wird. Nicht der tugendhafte Mensch, sondern der gerechtfertigte Gottlose steht im Zentrum theologischen Denkens. Ziel der Publikation ist es, die Problematik einer zunehmend forensisch-moralistischen Mentalität in Gesellschaft und Kirche aufzuweisen, die von Menschen die Übernahme von Verantwortung für die Zukunft der ganzen Welt sowie für sämtliche individuelle Lebensvollzüge und neuerdings für die Gestaltung des eigenen Sterbens (in Würde, mit Patientenverfügung etc.) fordert. Gegenüber einer Verabsolutierung menschlicher Deutungskompetenzen und Handlungsmaßstäbe wird auf die Bedeutung des Wirkens und Urteilens Gottes verwiesen, woraus keine prinzipielle Verkleinerung menschlicher Aktivitäten resultiert, wohl aber die Möglichkeit, in Anerkennung eigener Begrenztheit die in Konfliktfeldern auftretenden Verunsicherungen und Mehrdeutigkeiten anzuerkennen und auszuhalten.